Ludwig Hohl

Ludwig Hohl, geboren am 9. 4. 1904 in Netstal (Kt. Glarus) als Sohn einer protestantischen Pfarrfamilie. Schulzeit im Kanton Thurgau. Vorzeitiger Schulabgang. Abgesehen von einer kurzen Tätigkeit als privater Lehrer stets unter großen Entbehrungen als Schriftsteller tätig. Von 1924 bis 1937 Auslandsaufenthalte: sieben Jahre Frankreich (Paris), von Mai 1930 bis zum Januar in Wien, Ende 1931 Übersiedelung von Frankreich in die Niederlande (Den Haag), 1937 Rückkehr in die Schweiz, kurzfristig Biel, dann endgültige Niederlassung in Genf. Am 3. 11. 1980 nach längerer Krankheit in Genf gestorben.

*  9. April 1904

†  3. November 1980

von Rolf Kleinschmidt (E und KLG (B) B)

Essay

Sich Ludwig Hohls Werk nähern zu wollen bedeutet die Annahme einer Herausforderung, heißt mühsame Kleinarbeit, Widerspruch, heißt mit seinem Andersdenken – „Daß fast alles anders ist“ – mitzugehen, Details zusammenzufügen, zu verwerfen, anderes zu finden, oder im Uferlosen zu stranden, ein Schauen auf grell erleuchtete Alltagsplätze oder in zerklüftete Felsspalten. Ludwig Hohl lesen schließt notwendigerweise das Infragestellen der eigenen Seh- und Denkgewohnheiten ein. Dabei gilt es aber auch, den Mythos Hohl abzustreifen, der sein Werk heute noch umrankt und der ihm als erfolglosem Schriftsteller, und das war er fast zeit seines Lebens, stets vorauszueilen pflegte. Der absonderliche Außenseiter. Der Kellerlochbewohner. Der gediegene ...